Am 30. September und 1. Oktober 2022 finden erstmalig in Österreich die Waldtage statt. Neben Ausstellern aus den Bereichen Forsttechnik, Forstberatung und Naturschutz gibt es Informationsstände, Vorführungsflächen und arbeitende Maschinen live im Präsenzeinsatz. Die Vorführungen reichen von der Bodenaufbereitung für die Pflanzung über die Holzrückung vom Pferd bis hin zur Holzernte mit einem modernen Harvester und Kippmastseilgerät. Besucher erhalten Einblick in die moderne Laubwaldbewirtschaftung und Information zu den unterschiedlichsten Tätigkeiten, die bei der Gewinnung des Rohstoffs Holz anfallen. Auf den Demonstrationsständen gibt es zusätzlich die Möglichkeit, sich von Fachexperten aus Forst und Naturschutz beraten zu lassen.

Highlights

Naturschutzprojekte im bewirtschafteten Wald

Durch diverse Projekte mit verschiedenen Naturschutzorganisationen konnte aufgezeigt werden, dass ein bewirtschafteter Wald im Einklang mit Naturschutzanforderungen einhergehen kann. Aktive Bewirtschaftung und Naturschutzanliegen schließen sich nicht aus, sondern gehen Hand in Hand

Berufswelt in Wald und Forst

Spannende Einblicke in die Berufswelt der Wald- und Forstwirtschaft können im Rahmen der Veranstaltung ebenfalls gewonnen werden. Bei Interesse finden Sie weitere Details zu der forstlichen Aus- und Weiterbildung in Österreich unter wald-in-österreich.at

Regionale Köstlichkeiten und heimische Wildprodukte

Die rollende Markthalle – eine mobile Verkaufseinrichtung der PANNATURA – versorgt Sie am Event-Gelände mit Köstlichkeiten, wie Grillwürsten und Wildleberkäse aus eigener Produktion und kühlen Erfrischungsgetränken.

Sie finden die Versorgungsstationen der rollenden Markthalle an mehreren Standorten entlang des Parcours.

Kinderfreundlicher Parcours

Der Rundkurs ist vor allem auch für Kinder sehr spannend. Nicht nur, dass dieser auch für sie ohne grobe Schwierigkeiten zu begehen ist, vielmehr ist es auch eine Entdeckungstour. Außerdem kann Wissenswertes rund um die Forst- und Waldbewirtschaftung spielerisch in Erfahrung gebracht werden.

Das Veranstaltungsgelände

Bei der Wahl der Parcours-Runde fiel die Entscheidung bewusst auf einen Niederwald am Leithaberg. Dieser Waldtyp ist geprägt von vegetativer Vermehrung (Stockausschlag) und wurde geschichtlich zur Brennholzgewinnung genutzt. 3.500 Hektar Wald im Leithagebirge werden von den Esterhazy Betrieben verwaltet. Davon sind 1.200 Hektar im Europaschutzgebiet „Neusiedler See – Nordöstliches Leithagbirge“.

Achtung! Der Parkplatz ist auf Naturgelände!
Die Mitnahme von Hunden ist ebenso wie Rauchen am gesamten Gelände nicht gestattet.

Die Leithabergreviere

Forstliches Wuchsgebiet: Pannonisches Tief- und Hügelland

Klima und Standort

Das Leithagebirge ist ein Hügelzug, der sich über 35 km von Südwest nach Nordost erstreckt. Seine Kammlinie steigt nach Südwesten hin bis auf den 484 m hohen Sonnberg an. Das Gebirge trennt die Niederungen des Wiener Beckens von der ungarischen Tiefebene und gilt als östlichster Ausläufer der Alpen. Die Esterhazy’schen Waldflächen am Leithaberg wurden im 17. Jahrhundert käuflich erworben und umfassen einen Ausschlagwaldanteil von 85%.

Die klimatischen Bedingungen am Leithagebirge sind kontinental geprägt mit kalten, schneearmen Wintern und heißen, eher trockenen Sommern. Der Jahresniederschlag liegt zwischen 562 mm in Neusiedl am See und 758 mm in Eisenstadt (Jahresmittelwerte 1981 bis 2010). Die Jahresmitteltemperatur liegt bei 10°C. Sowohl Trockenperioden im Sommer und Herbst als auch Starkregenereignisse sind nicht ungewöhnlich.

Der Kern des Leithagebirges besteht aus einem kristallinen Grundgesteinssockel, der größtenteils durch jüngere Ablagerungen, vor allem tertiäre Sedimente und Konglomerate, sowie Kalke, überlagert ist. Besonders in den Kammlagen tritt auch das Grundgestein zu Tage. Die weiten Plateaulagen und Flachhänge werden von tief in das Gebirge reichenden V-Tälern mit steilen Flanken zerschnitten. Die Kalk-Abschnitte fallen meist auch gegen das Vorland steil ab.

Der begrenzende Standortsfaktor am Leithaberg ist in erster Linie der Wasserhaushalt. Von den wenigen Au- und Schwemmböden abgesehen sind alle Böden nicht an das Grundwasser angeschlossen. Nur die Unterhänge und Mulden erfahren eine bescheidene laterale Wasserzufuhr. Die Wasserspeicherkapazität ist daher ein entscheidender Standortsfaktor. Häufige Bodentypen sind Braun- und Parabraunerden, die stellenweise zur Pseudovergleyung neigen. Auf Kalk finden sich nährstoffarme, überwiegend seichtgründige Karbonatböden. Wo das Grundgestein zu Tage tritt, findet man auch typische Ranker. Klima und Standort bieten herausfordernde Bedingungen für den Waldbau. Aktuelle Prognosen zur Klimaänderung lassen sowohl einen Temperaturanstieg als auch abnehmende Niederschlägen erwarten, was zu einer Verschärfung der Situation beitragen wird.

Waldgesellschaften

Der Leithaberg liegt im forstlichen Wuchsgebiet 8.1 Pannonisches Tief- und Hügelland. Charakteristische Waldgesellschaften sind hier Eichen-Hainbuchenwälder (Querco-Carpinetum) in verschiedenen Ausprägungen:

  • Auf Silikatstandorten mit nährstoffarmen, schwach sauren, schluffig lehmigen Sandböden erstreckt sich oftmals ein subkontinentale Eichenmischwald (Potentillo albae - Quercetum), in dem die Traubeneiche dominiert.
  • Hingegen auf nährstoffreichen und mäßig frischen Standorten ist der subpannonische Zerreichen-Mischwald (Quercetum petraeae -cerris) mit dominierender Zerreiche und beigemischter Trauben- bzw. Stieleiche anzutreffen.
  • Auf stark sauren Quarzitböden podsoliger Dynamik setzt sich eher der bodensaure Traubeneichenwald (Fago - Quercetum) durch.

Organisationspartner

Die Landwirtschaftskammer Österreich LKÖ, der Waldverband Österreich, sowie PANNATURA freuen sich als Organisationspartner, Sie bei den erstmalig stattfindenden Waldtagen 2022 am Leithaberg begrüßen zu dürfen.

Waldverband Österreich

Der Waldverband Österreich ist eine Fachorganisation der Landwirtschaftskammer Österreich und bietet den acht Landesverbänden eine Plattform für gemeinsame Aktivitäten. Hauptaufgaben sind die Koordination und Vertretung der Interessen der Landeswaldverbände auf Bundesebene. Durch die gemeinsamen Aktivitäten sollen insbesondere die Produktion und die gemeinschaftliche Vermarktung von Holz zum Wohle der gesamten Österreichischen Forstwirtschaft vorangetrieben werden. Ein besonderes Anliegen ist die nachhaltige Rohstoffversorgung aller Kunden, um den Standort Österreich für die Forstwirtschaft und Holz verarbeitende Industrie zu sichern. Die Tätigkeiten sind nicht auf Gewinn ausgerichtet.

Landwirtschaftskammer

„Als Landwirtschaftskammer Österreich sehen wir uns primär als Partner von bäuerlichen Familienbetrieben, aber auch der gesamten Bevölkerung. Unser Ziel ist es, unsere auf hohen Effizienz-, Umwelt- und Tierwohlstandards produzierende Land- und Forstwirtschaft weiterzuentwickeln und auch für die Zukunft abzusichern. Als bäuerliche Interessenvertretung wollen wir den wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit ebenso gerecht werden wie der Realität auf unseren Betrieben. Es ist uns wichtig, praxistaugliche rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu gewährleisten."

Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich

Pannatura

Natur und Wirtschaft in Einklang zu bringen ist eine Herausforderung, die auf allen Flächen, egal ob Wald, Feld oder See, sorgsam täglich aufs Neue von PANNATURA in Angriff genommen wird. Mit insgesamt rund 44.000 Hektar ist Esterhazy Österreichs größter privater Grundbesitzer, wobei die Flächen selbst unterschiedlicher nicht sein könnten: Sie umfassen Wälder ebenso wie landwirtschaftliche Nutzflächen, aber auch Naturschutzgebiete, Wasserflächen, Schilf und Hutweiden.