Schutz und Bewahrung der Natur

Der Forstbetrieb Esterhazy achtet auf Schutz und bestmögliche sowie nachhaltige Nutzung der jeweiligen standörtlichen Ertragskraft.

Nachhaltige Waldbewirtschaftung bedeutet, dass wirtschaftliche, kulturelle und soziale Faktoren berücksichtigt werden, um den Wald für die kommenden Generationen in gutem Zustand zu erhalten. Daher zielt Esterhazy nicht auf reine Zuwachsmaximierung, sondern auf vielfältige standörtlich geeignete Baumarten und somit auf ein Höchstmaß an Stand- und Bestandssicherheit ab.

Naturschutz - Projektvielfalt

Als weiteres erfolgreiches Projekt wurden in Zusammenarbeit mit dem WWF und Ökoteam von 2019 bis 2021 Lebensraumkartierungen im Europaschutzgebiet Leithagebirge und an dessen Grenze durchgeführt. Der Fokus lag unter anderem auf der Erhebung der dortigen Käfervorkommen in den vielfältigen Waldtypen. Insgesamt konnten 139 gefährdete Käferarten, 53 potentiell gefährdete und 25 vom Aussterben bedrohte, nachgewiesen werden.

Bereits einige Jahre zuvor hatte Esterhazy beschlossen, Flächen im Ausmaß von rund 200 Hektar aus der Nutzung zu nehmen. Nun konnten 454 Totholzkäferarten, belegt werden – immerhin circa 30 Prozent aller in Österreich vertretenen Arten. Weiters wurden 39 Urwaldreliktarten bestimmt, die in ihrer mehrjährigen Entwicklung auf urwaldartige, groß dimensionierte Tot- und Altholzstrukturen angewiesen sind. 64 der insgesamt festgestellten Arten wurden noch nie im Burgenland kartographiert, fünf waren bis dahin noch nie in Österreich registriert worden. Zudem fand sich eine Vielzahl an stark gefährdeten Arten. Das Projektgebiet ist in diesem Forschungsfeld somit das viertbedeutendste Österreichs. Diese Erkenntnisse bestätigen, wie wichtig die Schaffung eines Biotopverbundes ist, der den genetischen Austausch zwischen den Populationen gewährleistet und Ausbreitungs- beziehungsweise Wiederbesiedelungsprozesse ermöglicht.

Xylobionten Projekt

Halsbandschnäpper, Mittelspecht, Hirschkäfer und Heldbock – sie sind alle auf Tot- und Altholz angewiesen. Hiervon findet sich leider meist viel zu wenig in unseren Wäldern. Daher hat der WWF Österreich gemeinsam mit den Esterhazy Betrieben im Leithagebirge ein Verbundsystem entwickelt.

Dieses Projekt startete 2018 und endete 2021. Die Projektfläche dabei umfasst insgesamt 3.500 Hektar Wald im Leithagebirge. Davon sind 1.200 Hektar im Europaschutzgebiet „Neusiedler See – Nordöstliches Leithagbirge“. Das Projektgebiet wird verwaltet von den Esterházy Betrieben.

Österreichweit soll einmaliges Modell für die Planung und Umsetzung anspruchsvoller Wald- Umweltmaßnahmen in privaten Wäldern abseits von Großschutzgebieten entstehen. Maßnahmen und Konzepte im Schutzgebiet allein, können den gewünschten Erfolg nicht erzielen – wie die Zustandsberichte zu den Schutzgütern zeigen. Ein praxisorientiertes Handbuch soll die Erfahrungen aus dem Projekt zusammenfassen und damit die Nachahmung weiterer Projekte erleichtern und fördern.

Schutzmaßnahmen für Habichtskauz, Wildkatze & Seeadler

Neben vielen fruchtbaren Kooperationen mit NGOs werden auch Projekte mit Forschungspartnern umgesetzt. Für den Habichtskauz, einen in ganz Europa seltenen Vogel, wurden in Zusammenarbeit mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien im Rosalia-Gebiet Nisthilfen zur Wiederansiedlung eingerichtet. Auch Nistkästen für Sumpfeulen wurden angebracht.

Eine weitere Kooperation besteht mit der Wildkatzen-Melde- und Koordinationsstelle des Naturschutzbundes. Im Mittelburgenland wurden in optimalen Habitatsbereichen mehrere Fotofallen aufgestellt, um etwaige Sichtungen zu melden.

Auch Österreichs Wappentier, der Seeadler, erfährt besondere Aufmerksamkeit: Gemeinsam mit dem WWF werden nestjunge Seeadler mit GPS-Sendern ausgestattet, um mehr über die Lebensweise dieser bedrohten Vogelart zu erfahren. Die Ergebnisse werden bei künftiger Bewirtschaftung berücksichtigt, um dadurch einen besseren Beitrag zu ihrem Schutz zu leisten.

Wildtierforschung Live

Neben der Bewahrung von Lebensräumen hat auch deren Sichtbarmachung einen hohen Stellenwert, um das Bewusstsein für die Themen zu fördern.

Dabei werden sowohl klassische Medien wie das Fernsehen als auch Streaming-Techniken eingesetzt. Die Universum-Dokumentation „Wildschweine – das Comeback“ wurde unter anderem im Leithagebirge gedreht und vermittelte so einzigartige Bilder aus diesem weitläufigen Waldgebiet. Einblicke in die Tierwelt in Echtzeit liefern hingegen Webcams und ermöglichen es, seltene Arten hautnah zu beobachten. Das 2019 gestartete Webformat „Wild im Bild“ läuft im Livestream und bietet die Möglichkeit, Tiere rund um die Uhr zu beobachten. So wurden unter dem Link www.pannatura.at/wildimbild unter anderem ein Seeadlerhorst oder das Brutverhalten und die Jungenaufzucht in einem Uhunest live dokumentiert.

Earth Hour: Ein Zeichen für den Kilmaschutz

Um ein Zeichen für den Klima- und Umweltschutz zu setzen, beteiligt sich das Unternehmen seit einigen Jahren an der Earth Hour des WWF.

Im Rahmen dieser internationalen Initiative gehen weltweit für eine Stunde die Lichter aus: Sowohl Privathaushalte als auch Kommunen und Kulturstätten schalten be­wusst die Beleuchtung aus und setzen damit ein sichtbares Zeichen. Im Rahmen dieser Aktion verschwindet Schloss Esterházy, sonst weithin sichtbares Wahrzeichen von Eisenstadt, ebenfalls in der Dunkelheit. Begleitet wird die „dunkle Stunde“ von Expertenvorträgen, die sich auf Initiative von PANNATURA mit Umweltthemen auseinandersetzen. Im Jahr 2022 ist auch Burg Forchtenstein für eine Stunde in der Dunkelheit verschwunden.

Nachhaltige Forstwirtschaft bei Esterhazy

Austrofoma 2019

Einige Impressionen von der letzten Forstfachmesse im Burgenland

Holz ist nachhaltig