Am 30. September und 1. Oktober 2022 konnten bei frischem Herbstwetter 3.300 Besucher bei den ersten „Waldtagen“ am Leithaberg bei Eisenstadt begrüßt werden.

Die innovative Veranstaltung veranschaulichte interessierten Waldbesuchern sowie dem Fachpublikum, dass Naturschutz und aktive Forstwirtschaft sich nicht ausschließen, sondern vielmehr gemeinsame Ziele verfolgen.

Ein circa 40 Hektar großes Waldgebiet am Leithaberg wurde bei den Waldtagen ganz unter das Motto „Nachhaltige Forstwirtschaft live erleben“ gestellt. Nach dem Vorbild der erfolgreichen Biofeldtage hat PANNATURA gemeinsam mit den Partnern der Landwirtschaftskammer Österreich und dem Waldverband Österreich mit den Waldtagen eine neue, bewusstseinsbildende Veranstaltung zum Thema Forstwirtschaft und Naturschutz geschaffen, die Raum zum wichtigen branchenübergreifenden Austausch bietet.

Forstwirtschaft im Einklang mit der Natur

Über 30 Aussteller aus den Bereichen Forsttechnik, Forstberatung und Naturschutz waren an beiden Tagen für Interessierte vor Ort, um den Dialog zwischen den Interessensgruppen anzukurbeln und sowohl Fachpublikum als auch Freizeitnutzer zu informieren und zu beraten. Moderne Waldbewirtschaftung ist deutlich mehr als nur die klassische Holzproduktion – daher zielte die neue Veranstaltung darauf ab, aktive forstliche Bewirtschaftung und damit einhergehend das Zusammenspiel mit Natur- und Artenschutzanliegen erlebbar zu machen. Eine Vielzahl an Ausstellern mit Live-Vorführungen veranschaulichte, wie aktive nachhaltige Waldbewirtschaftung und der Natur- und Artenschutz sich gegenseitig fördern und voneinander profitieren.

Zum Auftakt der Waldtage begrüßte DI Matthias Grün, Geschäftsführer der PANNATURA GmbH, neben den Ausstellern und zahlreichen Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Medien insbesondere die große Anzahl an interessierten Besuchern mit einleitenden Worten: „Nachhaltige Waldbewirtschaftung bedeutet, dass wirtschaftliche, kulturelle und soziale Faktoren berücksichtigt werden, um den Wald für die kommenden Generationen in gutem Zustand zu erhalten. Die Bewirtschaftung sichert sohin Vielfalt, Ertrag und Erhalt. Die ‚Waldtage‘ dienen dabei als Plattform um das Verständnis zwischen den unterschiedlichen Zielgruppen zu fördern.“ Erfreut über die erfolgreiche Umsetzung dankte Grün allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung der Waldtage von der ersten Idee bis hin zur Realisierung.

„Seit vielen Jahren ist PANNATURA ein wichtiger Partner für das Land Burgenland und setzt erfolgreiche Maßnahmen zu Erhaltung der Biodiversität. Gerade unsere Wälder leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Der Wald gibt uns Menschen unglaublich viel: Er schützt uns vor Naturgefahren, trägt zum Klimaschutz bei, filtert Wasser, liefert Energie, bietet Tieren und Pflanzen Lebensraum und den Menschen Erholung. Unsere Wälder sind letztendlich ein wichtiges Lebenselixier. Mit den Waldtagen 2022 wird dieser so wichtige Lebensraum noch stärker in unser Bewusstsein gerufen und die ‚ Mensch-Wald-Beziehung‘ weiter gestärkt", bedankt sich LHstv. Mag.a Astrid Eisenkopf für die Initiative.

Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter, Obmann Waldverband Österreich, zeigt sich erfreut über die Kooperation: „Die erstmals von PANNATURA in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Österreich und dem Waldverband Österreich abgehaltenen ‚Waldtage‘ unter dem Motto ‚ Aktive Forstwirtschaft und Naturschutz verfolgen gemeinsame Ziele‘ haben die Vereinbarkeit moderner Forsttechnik und nachhaltiger bzw. bodenschonender Waldbewirtschaftung eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Eine gelungene Initiative die den zahlreichen Besuchern spannende und einzigartige Einblicke in die moderne Waldbewirtschaftung und Pflege geboten hat“, zeigt sich Ök.-Rat. Rudolf Rosenstatter, Obmann Waldverband Österreich erfreut. „Mit der nachhaltigen Waldbewirtschaftung machen wir unsere Wälder klimafit und sichern auch künftig den vor unseren Haustüren nachwachsenden und nachhaltig zur Verfügung stehenden Rohstoff Holz. Denn vor allem die Holzverwendung ist mit seinen vielfältigen Anwendungsbereichen aktiver Klimaschutz. Damit ersetzen wir fossile Energiequellen und andere CO2-intensive Materialien. Die Waldtage haben einen wertvollen Beitrag zur Bewusstseinsbildung der täglichen Arbeit unserer Familienwaldbetriebe in der Öffentlichkeit geschafft. Darüber hinaus wurden die Besucher für den einzigartigen positiven Klimaeffekt der Holzverwendung sensibilisiert.“

Landwirtschaftskammer NÖ-Vizepräsidentin Andrea Wagner bringt die Wichtigkeit der Waldtage folgendermaßen auf den Punkt: „Es ist wichtig, dass wir intensiv erklären, wie die Land- und Forstwirtschaft funktioniert und dadurch unser Tun der Gesamtgesellschaft verständlicher machen – im Rahmen der Waldtage ist das im Speziellen die für Österreich so wichtige nachhaltige Waldbewirtschaftung. Von besonderer Bedeutung ist es auch, bereits junge Menschen mit der Land- und Forstwirtschaft und ihren Aufgaben vertraut zu machen und für die Vielfältigkeit der Natur zu sensibilisieren. Daher freut es mich sehr, dass so viele Schulklassen die Waldtage besucht haben und sich über die aktive Waldbewirtschaftung genauso wie klimafitte Wälder, eine neue Baumartenvielfalt oder die zahlreichen Biodiversitätsmaßnahmen unserer Waldbewirtschafter informiert haben.“

Nach der Begrüßung durch die Partner wurde am Veranstaltungsgelände zur offiziellen Eröffnung und als Zeichen vielfältiger aktiver Waldbewirtschaftung gemeinsam mit den Ehrengästen ein junger Elsbeer-Baum (sorbus torminalis) gepflanzt. Neben dem sehr gefragten Holz der Elsbeere sind die Blüten und Früchte äußerst vielfältig einsetzbar und für Boden und Lebewesen wie Vögel und Bienen sehr nützlich.

Einzigartige Einblicke in nachhaltige Waldbewirtschaftung

Bei der Wahl des Areals für die Waldtage fiel die Entscheidung bewusst auf einen Mischwald am Leithaberg. Entlang des 3,2 km langen Parcours

konnten die rund 30 Fachaussteller besucht und der Live-Einsatz vieler Forstmaschinen hautnah verfolgt werden. Ausgestellt und im Arbeitsbetrieb gezeigt wurden ausgewählte, entlang der Wertschöpfungskette Holz eingesetzte Maschinen und Methoden, von der klassischen Fällung mit der Motorsäge über die Holzrückung mit dem Pferd, bis hin zu modernsten Forstmaschinen wie dem Harvester, Forwarder oder Kippmastseilkran. Die Vorführungen umfassten die gesamte Produktions- und Wertschöpfungskette von der Bodenaufbereitung für die Pflanzung über die Holzernte und Rückung des Holzes bis hin zum Abtransport aus dem Wald. Die Darbietungen zogen neben dem Fachpublikum vor allem auch interessierte Waldbesucher in ihren Bann.

Neben dem unterhaltenden und informativen Aspekt der Veranstaltung war sie gerade für die junge Generation außerdem eine geeignete Plattform, um einen Einblick in die vielfältige Berufswelt rund um Wald und Forstwirtschaft zu erlangen und sich über die Möglichkeiten der forstlichen Weiterbildung

beraten zu lassen. Entlang des Rundkurses durfte der kulinarische Genuss nicht zu kurz kommen: Bei mehreren Verpflegungsstationen mit Köstlichkeiten und heimischen Wildprodukten aus regionaler Produktion wurde für das leibliche Wohl bestens gesorgt.

„Wir haben uns mit den Waldtagen zum Ziel gesetzt, Bewusstsein und Verständnis zu erzielen. Bewirtschaftung und Naturschutz mag zunächst widersprüchlich klingen, bei moderner nachhaltiger Forstwirtschaft wie wir sie verstehen, ist aber mit Sicherheit das Gegenteil der Fall“, resümiert DI Matthias Grün abschließend und setzt fort, „Wir freuen uns über das große Interesse der Besucher, den regen Austausch vor Ort und sind zuversichtlich, damit gemeinsame Ziele gestärkt zu haben.“

Um die Waldtage auch für all jene erlebbar zu machen, die vor Ort nicht dabei sein konnten, werden in den nächsten Tagen auf der Website www.waldtage.at mehrere Videos zu den einzelnen Stationen veröffentlicht. Die Erfahrungen der ersten Waldtage werden von PANNATURA gemeinsam mit den Organisationspartnern in Folge entsprechend diskutiert und darauf aufbauend über eine mögliche Forstsetzung entschieden.